Panorama

Fabienne Kocher ist Aargauer Sportlerin des Jahres 2021

Am 4. März 2022 wurde die 28-jährige Judoka Fabienne Kocher aus Stilli an der Sport-Gala im Tägi Wettingen als Aargauer Sportlerin des Jahres 2021 ausgezeichnet. Rang zwei ging an Para-Schwimmerin Nora Meister, den dritten Platz sicherte sich Beachsoccer-Spieler Noel Ott.  

Kurz nach 22 Uhr folgte der grosse Moment: Die Parkour-Crew «Nurf» aus Aarau brachte das grosse goldene Couvert mit dem Namen der Siegerin des Gala-Abends auf die Bühne. Sportminister Alex Hürzeler öffnete den Umschlag und präsentierte den Namen von Fabienne Kocher. Die Judoka ist Aargauer Sportlerin des Jahres 2021. «Als zugezogene Zürcherin diesen Titel zu gewinnen, ist etwas ganz Besonderes. Allein schon dabei zu sein, war eine Riesenehre für mich. Und dass ich jetzt noch gewonnen habe, ist genial», freut sich Fabienne Kocher. 

Eine verdiente Siegerin 

Fabienne Kocher hat sich den Titel als Aargauer Sportlerin des Jahres redlich verdient. Nachdem sie in ihrer Karriere mit vielen Verletzungen zu kämpfen hatte – zwei Mal riss das Kreuzband und zwei Mal sorgte der Meniskus für Probleme – und deswegen die Olympischen Spiele in Rio 2016 verpasst hatte, gelang ihr im vergangenen Jahr ihre erfolgreichste Saison.  

Fabienne Kocher erkämpfte sich beim Grand Slam Turnier in Taschkent den dritten Rang. Bronze gewann sie auch an den Weltmeisterschaften und an den Olympischen Spielen in Tokio sicherte sie sich dank dem fünften Rang ein Diplom. Dieser fünfte Rang ist das beste Ergebnis einer Schweizer Judo-Kämpferin überhaupt an Olympischen Spielen.  

Meister und Ott auf Rang zwei und drei 

Hinter Fabienne Kocher, die sich den Sieg mit 25.38 Prozent aller Stimmen des Publikumsvotings sicherte, klassierte sich Para-Schwimmerin Nora Meister auf Rang zwei. Die 19-jährige Lenzburgerin holte im vergangenen Jahr zwei EM-Titel und Bronze an den Paralympics in Tokio. Der dritte Platz ging an Beachsoccer-Crack Noel Ott. Der Wettinger führte die Schweizer Nati als Captain zu WM-Bronze und wurde als bester Spieler des Turniers ausgezeichnet. Auf den weiteren Rängen klassierten sich Orientierungsläufer Matthias Kyburz (Platz 4), Wasserspringerin Michelle Heimberg (Platz 5) und die Curlerinnen des CC Aarau um Silvana Tirinzoni (Platz 6).  

Suter-Erath und Roth geehrt 

An der diesjährigen Sport-Gala wurde aber nicht nur Fabienne Kocher mit einem Titel ausgezeichnet, sondern auch noch zwei weitere Aargauer Sportlerinnen, die Aussergewöhnliches geleistet haben. Der «Special Award Leitungssport», der von der IG Sport Aargau und der Vereinigung der Aargauer Sport Journalisten in Kooperation mit der Sektion Sport des Kantons Aargau verliehen wurde, ging in diesem Jahr an Para-Badmintonspielerin Karin Suter-Erath. Sie hatte nach den Paralympics in Tokio ihre 30-jährige Karriere im Leistungssport beendet. Und der Titel der «Newcomerin des Jahres» durfte Ruderin Olivia Roth in Empfang nehmen. Sie wurde im letzten Jahr unter anderem Junioren Weltmeisterin im Doppel-Vierer.  

Aargauer Olympia-Teilnehmende im Gespräch 

Wichtiger Bestandteil der diesjährigen Sport-Gala, die erstmals im Tägi in Wettingen stattfand, waren die Olympischen Spiele. So waren nicht nur die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Sommerspiele in Tokio anwesend, sondern auch vier der insgesamt sechs Aargauer Vertreterinnen und Vertreter der Winterspiele in Peking. Lena-Marie Lutz (Eishockey), Berenice Wicki (Snowboard Halfpipe), Sandro Michel (Bob) und Melanie Hasler (Bob), die allesamt ein Diplom nach Hause gebracht haben, gaben im Gespräch mit Moderator Marco Canonica Einblicke in ihre Erlebnisse in Peking.  

An diesem Gala-Abend hat sich einmal mehr gezeigt: Der Aargau darf zu Recht stolz sein auf seine Sportlerinnen und Sportler. Oder in den Worten von Sportminister Alex Hürzeler: «Der Aargauer Sport ist trotz zwei Jahren Corona zum Glück nicht stillgestanden. Wir haben im letzten Jahr super Resultate im Nachwuchs- und Leistungssport und starke Leistungen an Olympischen Spielen feiern dürfen.» 

Endlich wieder eine Sport-Gala 

Die insgesamt gut 300 Gäste aus Sport, Wirtschaft und Politik genossen einen unterhaltsamen Abend mit kulinarischer Bewirtung durch das Team des Tägi Wettingen. Auch das Rahmenprogramm mit Kabarettist Flurin Caviezel, der School Dance Award Gewinner-Crew «Thunderbird Generation» und der Parkour-Gruppe Nurf aus Aarau sorgte für einen würdigen Rahmen. «Es war toll, dass wir nach drei Jahren Pause endlich wieder eine Sport-Gala im traditionellen Sinne durchführen konnten. Der Austausch und die Wertschätzung gegenüber unseren herausragenden Aargauer Sportlerinnen und Sportlern ist enorm wichtig und wird sehr geschätzt», sagt Christian Koch, Leiter der Sektion Sport des Kantons Aargau. 

Text: Fabio Baranzini, Bild: Alexander Wagner